Reportagen aus Chile, der Mongolei und Tansania mit Medienpreisen ausgezeichnet
Donnerstag, 5. November, 2020 | Medienpreis Mitteilungen
Tilman Lingner gewinnt den diesjährigen real21-Medienpreis. Mit seinem auf Fernsehen SRF ausgestrahlten Dokumentarfilm «Kampf ums Land – Schweizer Siedler in Chile» gibt er einen herausragenden Einblick in den Landstreit zwischen aus der Schweiz stammenden Siedlern und der indigenen Mapuche-Bevölkerung.
Die Jury des Medienpreises von real21 begründet die Wahl von Tilman Lingner wie folgt: «Unvoreingenommen und ohne Partei zu ergreifen, führt der Autor in die unterschiedlichsten Welten und Lebensweisen der am Landkonflikt beteiligten Schweizer Farmer und des Mapuche Volkes ein. Der Film ist bildstark und lässt uns ein vertracktes Problem verstehen, das vor über 100 Jahren begann und noch heute ungelöst ist.». Lingners Reportage wurde in der Sendung DOK des Schweizer Fernsehen SRF ausgestrahlt und ist weiterhin in der Mediathek verfügbar.
Den zweiten Platz belegen der Journalist Martin Theis und der Fotograf Sascha Montag mit der Reportage «Ein Leben in Extremen», welche im Surprise-Magazin erschienen ist. Die Reportage beschreibt die Geschichte eines Wachmanns in der Hauptstadt der Mongolei, der lieber auf dem Land geblieben wäre. Der Autor schaut genau hin ohne zu werten. Der Wachmann «steht stellvertretend für das Schicksal von Abertausenden von Kleinbauern und nomadischen Hirten im globalen Süden. Der Klimawandel raubt die Lebensgrundlagen und zwingt sie in die Städte.»
Der dritte Preis geht gemeinsam an Astrid Benölken, Hannah Lesch, Björn Rohwer und Tobias Zuttmann für die Reportage «Transsexualität in Tansania», die im MannschaftsMagazin erschienen ist. Die Reportage ist ein berührendes Portrait eines jungen Transsexuellen, das eine beeindruckende Lebensgeschichte beschreibt. Sie schockiert und berührt nicht nur, sie macht auch Hoffnung, liess sich doch der junge Transsexuelle auch durch einen dramatischen Gefängnisaufenthalt nicht brechen. Er hat vielmehr seinen Trotz und Stolz geweckt und ihn zum Aktivisten gemacht, der sich für die Transsexuellen in seinem Land einsetzt.
Aufgrund des Corona-Virus fand keine Preisverleihung vor Ort statt. Hier sind die Jury-Würdigungen der Preisträger/innen einsehbar.